Der solare Deckungsgrad gibt an, welche Teile des Jahresenergiebedarfs eine Solaranlage abdeckt. Was für eine Bedeutung der prozentuale Wert für die Verbrauchskosten einer Anlage hat, hängt dabei von den Randbedingungen ab. So lässt sich der solare Deckungsgrad für den Strombedarf, den Heizwärmebedarf – aber auch nur für den Warmwasserwärmebedarf angeben.
Ein Beispiel: Beträgt der solare Deckungsgrad für Heizung und Warmwasser 20 Prozent, müssen Nutzer nur noch 80 Prozent des Heizungs- und Warmwasserwärmebedarfs aus anderen Quellen bereitstellen. Liegt der solare Deckungsgrad nur für die Warmwasserbereitung bei 60 Prozent, sparen sie wärmeseitig etwa 5 Prozent – ganzheitlich gesehen sogar noch weniger ein.
Planen wir enttechnisierte und hochgradig autarke Gebäude mit Infrarotheizung, verbrauchen diese nach der Fertigstellung nur noch elektrische Energie. Den solaren Deckungsgrad geben wir daher ganzheitlich für Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom an. Das ist gleichzusetzen mit dem Autarkiegrad und wichtig für einen systemischen Ansatz.
Die Ergebnisse stammen übrigens aus detaillierten Gebäudesimulationen und sind als Echtzeit-Werte zu verstehen. Anders als bei bilanziellen Deckungsraten, bei denen Energieangebot und -verbrauch nicht immer zusammenpassen, achten wir darauf, dass der Bedarf tatsächlich gedeckt wird.
CC Titelbild: TheNounProject – Jesse Pinkmann