Was bildest Du Dir ein?!

Ursprünglicher Beitrag vom 16. Januar 2021 mit einem Update vom 27. August 2025

Man trifft sich ja mal mit Freunden, Bekannten und sonstigen Menschen die man so kennenlernt. Die wenigen Freunde, die bei mir übrig geblieben sind, sind gute. Kennen mich und wissen: aus gewissen Kennenlern- oder Gesprächssituationen gehe ich raus. Brauche ich nicht. Bringt Ärger. Sind in meinen Augen unnötig da häufig selbst verursacht.

Inhalt dieses Beitrages
Meine Generation hat Zipperlein
Ich bin zu alt für diesen Scheiß
Ratschläge?! Von mir nich mehr.
Ich habe lieber Lebenslust und Freude im Überfluss
•Update: Macht andere nicht für eure Situation verantwortlich

Lesedauer: 5 Minuten

Jeder nimmt den Schuh, der ihm passt!

Thomas Krüßmann, Thomas K., Sport, Laufen, Langlauf, Dr. Strunz,

Meine Generation hat Zipperlein

Kennt ihr das auch? Kaum, dass ein Gespräch mit einer Person, bekannt oder frisch kennengelernt, begonnen hat und die interessanten Themen am Wickel sind, (Motorrad fahren, Frauen, Reisen, Kochen, Künstliche Intelligenz) fängt diese Person an von persönlichen Zipperlein zu reden und das bisher gute Gespräch zu sprengen. Keine Bitte oder Frage geht von dieser Person aus, sondern sie schüttet Ihr Leid in vollen Kübeln über einen aus. Übergriffig und unreflektiert.

Das passiert in einer Häufigkeit und es ist für mich so auffällig, dass sich bei mir der Eindruck festsetzt, alle hätten Zipperlein und keine anderen Gesprächsthemen mehr.

Ich bin zu alt für diesen Scheiß!

Für mich persönlich ist das der Moment, bei dem meine roten Warnlampen angehen. Mir persönlich geht es nämlich nicht so. Ich bin fit wie ein Turnschuh, ohne Zipperlein und sonstige Lasten. Wenn ich das allerdings ungefiltert zu erkennen gebe, erzeuge ich im Gegenzug Aggression. Gegen mich. Ich verstehe das nicht. Muss es mir denn auch schlecht gehen? Muss ich ab einem gewissen Alter Zipperlein haben, um akzeptiert zu werden und mich weiter an der Unterhaltung beteiligen zu dürfen?! Bin ich asozial ohne Zipperlein? Bei einer eigenen Meinung, die sich aus eigenständigem Denken und Handeln gebildet hat und die man auch vertritt, OK. Da gilt man ja schnell mal als asozial. Aber bei Zipperlein?! Das wäre mir neu.

Ratschläge sind auch Schläge

Da das Gegenüber mich im Regelfall nur als seelischen Mülleimer verwenden will und gar nicht daran interessiert ist, warum ich keine Zipperlein habe und warum es mir so gut geht, erteile ich auch ungefragt keine Ratschläge mehr. Man erzeugt damit Kommentare wie „Was bildest du dir ein?!“. Jeder meiner bezipperleinten Bekannten hat wirklich alles getan um sich zu entzippern, hat sich mit den jeweils besten Menschen umgeben, zahlt viel Geld für sein Wohlergehen, bekommt die besten Maßnahmen und hat grundsätzlich das Beste für sich selbst getan. Und trotzdem ist alles nicht gut. Vieles ist schlecht. Man hat Zipperlein, nach wie vor. Vielleicht will man ja auch gar nicht auf seine Zipperlein verzichten! Bin ich gesellschaftsfähiger mit Zipperlein?

Wo ist deren Lebenslust geblieben?

Unbändige Lebensfreude – wo ist die bei diesen Menschen geblieben? Hat jedes Kind und habe ich im Überfluss. Ist mir persönlich im Laufe meiner Lebenserfahrung mal verloren gegangen. Ihr wisst Bescheid: 135kg +, schwere arterielle Thrombose im rechten Bein verbunden mit 2 Bandscheibenvorfällen (3+7). Nein, wisst ihr nicht? [>Hier nachlesen

Habe sie mir dann aber [>lieber wieder zurückgeholt, ist ja schließlich mein Leben. Glaubt mir, mein Leben ist um so viel besser mit Lebensfreude. Ich werde nicht mehr darauf verzichten!

Du willst das auch? Es liegt an dir! Fange am besten heute noch an und hole dir dein Leben zurück.

Update vom 27.08.25:

Macht andere Menschen nicht für eure eigene Situation verantwortlich.

Deine Zipperlein? Dein Leben!

Du kannst viele Dinge nicht mehr. Treppen bzw. hohe Stufen werden zum Mount Everest. Schon ein wenig schneller bewegen, zum Beispiel beim gehen, treibt dir die Schweißtropfen auf die Stirn und deine Lunge pfeift dir das Lied vom Tod. Dein Rücken schmerzt schon nach den ersten Schritten und am besten fühlst du dich in deiner Couch aufgehoben. Kenn ich, alles selbst erlebt und [>genau so ging es mir auch mal. Und im Nachhinein betrachtet sage ich euch: ich fand das gerecht! Mein Körper hat lange genug mein Spielchen des geregelten Lifestyle-Verfalles mitgespielt. Und irgendwann ist einfach für den besten, freundlichsten und leidensfähigsten Körper mal Schluss, Ende Gelände, Schicht im Schacht. Dann schaltet er um und sagt: [>„OK – du willst es so mein Menschlein?! Ich habe dich gewarnt! [>Dann kriegst du jetzt das, was du verdienst!“ Vom Handball-Oberliga Spieler zur siechenden Fettqualle.

Er hat mich gewarnt?! Oh ja, das hat er. Ich habe das damals nicht so gesehen, klar. 10, 20, 30 oder 40 Kilo Übergewicht sind zwar irgendwann nicht mehr zu übersehen. Aber als Warnung sehen? Warum?! Ich bin halt ein bisschen pummelig aber dafür sehr erfolgreich in meinem Beruf. Einen Tod kann man nur sterben. Außerdem, wenn ich zu meinem Erfolg und meinem Aussehen auch noch schlank wäre, dann hätte ich ja gar keine Ruhe mehr vor den Frauen.

Das, was ich hier und heute so locker weg schreiben kann, hat mich in der Vergangenheit sehr belastet und es war der Hauptgrund mein Leben zu ändern und mir meine Gesundheit wieder zurückzuholen. Ich musste tatsächlich für meine Gesundheit die eigene Verantwortung übernehmen. Schulmediziner konnten mir nicht helfen.

Was ich im Gegensatz zu vielen anderen Menschen heute, damals nicht getan habe: ich habe andere nicht für meinen Verfall und die damit verbundenen Gebrechlichkeiten und Unfähigkeit verantwortlich gemacht. Heute wird man als gesunder, fitter und fröhlicher Mensch sehr häufig dafür verantwortlich gemacht, dass andere irgendetwas nicht mehr können. Natürlich! Wir müssen Rücksicht nehmen und am besten muss man das auch riechen, dass irgendjemand irgendetwas nicht mehr kann. Freundlich um Hilfe bitten haben solche Menschen natürlich nicht nötig, schließlich haben die schon genug mit sich selbst zu tun.

Hey ihr, die die sich angesprochen fühlen, hört auf eure Mitmenschen ungefragt mit eurem persönlichen Leid zu belästigen, [>reißt euch zusammen, sucht nach euren Eiern und fang an euer Leben zu ändern!

Es gibt kein besseres Leben als ein Gutes.

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CC Titelbild: “The Noun Projekt -Mat Rutherford“

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