Ich habe meinen Schweinehund kennengelernt, als ich das erste mal von einem sehr dicken Menschen (140kg) auf ein erträgliches Maß (98kg) abspecken wollte. Mein Schweinehund begleitet mich schon das ganze Leben, aber bei dieser Aktion war er immer wieder so präsent, dass ich mich entschied ihm einen Namen zu geben. [>Sméagol Wenn ich heute von ihm rede, nenne ich ihn beim Namen. Ich habe ihn akzeptiert, so ein Schweinehund gehört zum Leben. Wenn ich also in Gesellschaft von ihm rede, habe ich sofort Zuhörer und es kommen Fragen auf.
Ist er ein Hobbit oder erscheint er im „Herr der Ringe“?
Inhalt dieses Beitrages
•„Sméagol“ - „der Gollum“ - kleine Erinnerung
•Eine sehr präsente Figur
•Sméagol bei „Der Hobbit“ und bei „Der Herr der Ringe“!
•Was das ganze mit mir zu tun hat
•Wo ich den Zusammenhang sehe
Lesedauer: 8 Minuten
Kurze Erinnerung an Sméagol
Sméagol, später bekannt als Gollum, war ursprünglich ein Hobbit vom Stamm der Starren, der am Fluss Schwertel in Wilderland lebte. An seinem 33. Geburtstag fand sein Verwandter Déagol beim Angeln den EINEN Ring. Sméagol begehrte den Ring sofort und ermordete Déagol, um ihn zu bekommen. Der Besitz des Rings führte dazu, dass Sméagol von seiner Familie verstoßen wurde und sich in der Isolation immer stärker veränderte: Körperlich verformt, geistig gebrochen und von Schuld, Einsamkeit sowie Besessenheit zerfressen, entwickelte er die gespaltene Persönlichkeit „Gollum“, benannt nach den schmatzenden Lauten, die er von sich gab.
Sein Leben wurde durch die Macht des Rings extrem verlängert, aber gleichzeitig aufgezehrt. Gollum lebte jahrhundertelang verborgen in Höhlen, mied das Licht, sprach nur selten verständliche Worte und ernährte sich von rohem Fisch. In der Geschichte von „Der Herr der Ringe“ spielt Gollum eine entscheidende Rolle als Führer und Gegenspieler der Ringgemeinschaft.
Gollums Spaltung entstand durch den Einfluss des Einen Rings, den Sméagol von seinem Cousin Déagol ergaunerte, wofür er ihn auch ermordete. Danach wurde sein Wesen durch die Macht des Rings zunehmend verdorben.
Eine sehr präsente Figur
Ich finde interessant, dass sich einige von euch an den Gollum in Hobbit erinnern, und andere wieder an den armen Sméagol aus Herr der Ringe der später zum Gollum mutiert. Das liegt vielleicht an euren entsprechenden Vorlieben für eine dieser Filmreihen?
Ich fasse mal zusammen:
•Die Figur Gollum erscheint in der Filmtrilogie „Der Herr der Ringe“ von Peter Jackson, insbesondere ab dem zweiten Film „Die zwei Türme“, wo er eine zentrale Rolle spielt.
•Im Finale von „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ spielt Gollum eine entscheidende Rolle, als er Frodo im Schicksalsberg angreift und dadurch versehentlich den Ring vernichtet.
•Außerdem tritt Gollum in „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ in der berühmten Szene des Rätselduells mit Bilbo Beutlin auf.

© imago/Cinema Publishers Collection
Achtung Termin!
Bei der Recherche zu diesem Beitrag bin ich im Mai d.J. auf folgende Information gestoßen, die ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte: aktuell ist auch ein neuer Film mit Gollum als Hauptfigur in Planung, der den vorläufigen Titel „Der Herr der Ringe: Die Jagd nach Gollum“ (englisch: „The Hunt for Gollum“) trägt.
Dieser Film soll ab dem 17. Dezember 2027 in Deutschland in die Kinos kommen. Andy Serkis, der bereits Gollum in den bisherigen Verfilmungen verkörpert hat, wird auch in diesem Film Gollum spielen und gleichzeitig Regie führen. Der Film erzählt die Vorgeschichte von Gollum aus seiner Perspektive und beleuchtet seine Hintergrundgeschichte und Reise in Mittelerde. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich mir diesen Film bereites in den Kalender geschrieben habe.
[^Trailer auf YouTube
Warum der Gollum die Personifizierung meines persönlichen Schweinehundes wurde
Der Name Sméagol begleitet mich schon eine ganze Weile. Erstens, weil ich die Figur des Gollum, zu dem Sméagol ja wurde, schon in den Filmen sehr spannend fand. Ich erkannte so viele menschliche Züge in dieser Figur. Sie gefiel mir sehr gut. Zweitens habe ich mal nach einem ausgefallenen Namen für eine Hauskatze gesucht. In vergangener Zeit ist mir mal eine Katze zugelaufen und nicht mehr gegangen. Da habe ich sie adoptiert. Ich wollte ihr einen ausgefallenen Namen geben, deshalb Sméagol. Und last but not least habe ich meinen inneren Schweinehund ja mal [>sehr deutlich kennenlernen dürfen. So sehr, dass ich ihn ebenfalls adoptierte. Ihn ebenfalls Sméagol zu nennen lag da natürlich nah. Ihr glaubt nicht wie richtig ich mit dieser Namensgebung lag.
Wo ich den Zusammenhang sehe
Gollums Persönlichkeit ist geprägt von einer tiefen Zerrissenheit und einer gespaltenen Identität, die sich um seinen inneren Konflikt zwischen zwei widersprüchlichen Seiten dreht: Sméagol, sein ursprüngliches, eher unsicheres und schwaches Selbst, und Gollum, die dunkle, manipulative und von Besessenheit getriebene Seite.
Noch nie, in meinem langen Leben hat mir ein Projekt so viel abverlangt wie das Projekt 40kg. Auch im Nachhinein und bis in die heutigen Tage hinein. Denn erreichen beim Abnehmen heißt ja nicht halten. Ich wollte (nein musste) 40kg Lebendgewicht verlieren. Dieses Ziel zu erreichen, habe ich verdammt ernst genommen. So ernst, dass ich stellenweise ebenfalls zum Gollum wurde betrachte ich hier einmal mit einer gehörigen Menge Humor:
Kurz gesagt: Sméagol hatte ein Ziel, DEN Ring. Er wollte ihn, bekam ihn unter weitreichenden Konsequenzen und verlor ihn wieder. Ich hatte das Ziel 40 kg zu verlieren. Ich wollte es, erreichte es und seitdem hat die Qual kein Ende.
Wichtige Aspekte von Gollums Persönlichkeit im Detail, die ich getrieben, mein Ziel zu erreichen, ebenfalls bei mir feststellte:
- Innere Zwiespalt: Gollum führt häufig Selbstgespräche, in denen er sowohl als Sméagol als auch als Gollum agiert. Dabei zeigt sich ein Kampf zwischen der Sehnsucht nach Gesellschaft, Zuneigung und Wiedergutmachung (Sméagol) und der Besessenheit nach dem Ring, Argwohn, Hinterlist und Gewalt (Gollum). | Ich führe ebenfalls motivierende Selbstgespräche sowohl mit mir selbst als auch mit meinem Gollum, den ich Sméagol nenne. In der Vergangenheit ging es darum 40kg zu verlieren und bis heute geht es darum an einem normalen Leben mit verführerischen Genüssen, Alkohol und viel Lebensfreude einerseits und andererseits einen gesunden Körper und Geist mit einer guten Figur zu behalten.
- Besessenheit: Der Ring ist für Gollum „Mein Schatz“ – eine Leidenschaft, die ihn kontrolliert und sein Denken wie Handeln bestimmt. Diese Besessenheit verleiht ihm einerseits übernatürliche Langlebigkeit, zerstört aber seine Moral und bringt ihn in tiefe Isolation. | Meine Gesundheit und geistige Unversehrtheit ist „Mein Schatz“. Dieser heiße, innerlich brennende Wunsch ist meine Besessenheit verleiht mir extreme Kraft und und Disziplin sowie eine Hohe Akzeptanz die damit verbundenen Konsequenzen zu tragen.
- Tragik und Opferrolle: Ursprünglich war Sméagol ein Angehöriger einer Hobbit-ähnlichen Gemeinschaft, der durch den Ring ins Verderben stürzte. Seine Geschichte ist eine Tragödie von Verführung, Schuld und Verlorenheit. Dennoch zeigt die Figur immer wieder Bemühungen zu Reue und Veränderung, besonders in der Beziehung zu Frodo. | In eine Opferrolle hat mich mein Gollum nie getrieben. Ich habe immer die richtigen Entscheidungen treffen können und bin nie in eine sogenannte Opferrolle gefallen. Die Tragik in meinem Werdegang ist die. In der Jugend habe ich gedacht ich habe die Kraft der sieben Herzen. Gesundheit hast du … darum musst du dich nicht kümmern. Habe ich nicht einmal gedacht … ich habe darüber keinerlei Gedanken verschwendet. Bis ich bemerkte: ich habe sie verloren. Bis zu diesem Zeitpunkt hat mein Sméagol wohlig schnurrend in der Ecke gelegen. Er ist eben kein guter Engel.
- Gefallener Charakter: Gollum ist kein reiner Bösewicht, sondern eine vielschichtige Figur, die zwischen Gut und Böse schwankt. Er wird von Gandalf als jemand beschrieben, der trotz allem vielleicht noch erlöst werden könnte, auch wenn die Chancen gering stehen. | Bei mir meldet er sich immer dann, wenn es anstrengend wird und z.B. ein wichtiges Ziel (welches auch immer) betrifft. Dann kommt er mit Vorschlägen, die genau das Gegenteil bewirken. Führen kann ich ihn nur mit DISZIPLIN.
- Psychologische Aspekte: Gollum zeigt Symptome, die an eine dissoziative Identitätsstörung erinnern, sichtbar durch seine geteilte Persönlichkeit und das wechselnde Verhalten zwischen den beiden Seiten. | Man ist ja schon mal ein bisschen Gaga, mal so mal so… „sind wir nicht alle ein bisschen Bluna?“. Ich muss mich dann nur an meine Ziele erinnern und konsequent, eigenständig denkend und entscheidend danach handeln. Dann wird’s auch was mit dem Gollum.
- Moralische Ambivalenz: Trotz seiner bösen Taten ist Gollum nicht ohne Mitgefühl. Sein innerer Konflikt macht ihn zu einer Symbolfigur für den Kampf zwischen dunklen Begierden und dem Wunsch nach Erlösung. | Die Beschäftigung mit ihm, Akzeptanz seiner Existenz und klare eigene Zielführung bringen ihm temporäre Erlösung und haben befreiende Wirkung auf mich.
- Einfluss des Rings: Der Ring verstärkte seine schlechten Eigenschaften und isolierte ihn von der Gesellschaft, verursacht aber auch lange Lebenszeit, was seinen inneren Kampf verlängerte. | Mein Ring „Gewichtsmanagement“ bringt ihn immer wieder in Kontakt mit mir. Ziel erreichen ohne den Bezug zur Gesellschaft zu verlieren ist dann die Hauptaufgabe der ich mich stelle.
Diese komplexe Mischung aus Besessenheit, innerem Kampf, Tragik und moralischer Mehrdeutigkeit macht Gollum zu einer der faszinierendsten und tiefgründigsten Figuren in Tolkiens Welt und auch in meiner.
CC Titelbild: „The Noun Proect – Kidaha“









