Des Deutschen liebstes Grillfleisch ist das Schweinefleisch. Grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, wenn bei diesem Fleisch nur nicht so eine extreme Nähe zu uns Menschen, also zu dir und mir persönlich existieren würde.
Inhalt dieses Beitrags:
• Kannibalismus ist Geschmacksache
• Hauptgründe für Kannibalismus
• Wenn ich dich esse nehme ich dich in mir auf
• Zusammenhang wird bei Betrachtung der Eiweissstruktur deutlich
• Klares Bekenntnis zu biologisch wertvollem Schweinefleisch
Lesedauer: 5 Minuten
Kannibalismus – bei manchen Völkern reine Geschmacksache
Heute auf der Speisekarte „Langes Schwein“ gegrillt.
Die Bezeichnung „langes Schwein“ (im Englischen „long pig“) stammt aus den Berichten von Europäern, die Kontakt zu ethnischen Gruppen in bestimmten Teilen Afrikas, Ozeaniens und Melanesiens hatten, bei denen Kannibalismus praktiziert wurde. Damit meinten die Stämme menschliches Fleisch, wobei sie auf die Ähnlichkeit im Geschmack und in der Konsistenz von Menschenfleisch zu Schweinefleisch verwiesen haben sollen.
Schweine waren für viele dieser Kulturen die wichtigste Nahrungsquelle, weshalb Vergleiche von Menschenfleisch zum häufig konsumierten Schweinefleisch nahelagen. Europäische Kolonialbeamte und Entdecker aus dem 19. Jahrhundert berichteten, dass der Begriff „langes Schwein“ bei einigen Stämmen für Menschenfleisch verwendet wurde, teilweise sogar als normaler Ausdruck im kulinarischen Zusammenhang.
Entscheidend ist also die angenommene geschmackliche Verwandtschaft und die kulinarische Analogiebildung: Der Mensch war für diese Gruppen sozusagen das „Schwein unter den langen Tieren“, wobei das Schwein meist als das wichtigste Haustier galt und daher zum Vergleich herangezogen wurde. Diese Erklärung hat sich dann über Berichte von Missionaren, Ethnologen und Abenteuerern verbreitet.
Zusammengefasst: Menschen wurden bei einigen sogenannten Kannibalenstämmen „langes Schwein“ genannt, weil ihr Fleisch geschmacklich und strukturell an Schweinefleisch erinnert haben soll und das Schwein den zentralen kulinarischen Vergleichsmaßstab bildete.
Hauptgründe für Kannibalismus
Ich selbst war lange der Meiung und ich glaube auch, dass es die geläufigste Meinung über Kannibalen Stämme bzw. Kannibalismus ist: da hausen im dichten, unerforschten Dschungel Papua-Neuguineas einheimische Stämme die sich gern mal ein langes Schwein (Menschen) auf den Grill hauen. Nun ja, also ich sag mal so: wenn es gefällt! Und den Dschungel von Papua-Neuguinea wollte ich ja eh nie erforschen.
Einige wagemutige haben es aber getan und dabei haben sie herausgefunden, dass Menschen bei diesen isolierten Völkern immer einen Grund hatten um sich auch am Menschenfleisch zu laben. Zum Beispeil
- Einzelne Stämme, insbesondere während Bürgerkriegen im Kongo und Umgebung, nutzen Kannibalismus als Mittel zur Einschüchterung.
- Papua-Neuguinea und Westneuguinea: Hier gab und gibt es noch einzelne Berichte über kannibalistische Praktiken bei den Korowai und Asmat. Der Kannibalismus war oft rituell begründet und bezog sich meist auf Hexerei (Khakhua-Glaube) oder als Strafe innerhalb des Stammes.
- Die Fore in Papua-Neuguinea praktizierten Toten-Rituale
- Die Atakapa in Nordamerika mit rituellem Kannibalismus in Kriegszeiten
- Bei den Bafukeng/Ba-hukeng in Afrika gibt es einige historische Fälle
- Fidschi-Inseln (Melanesien): Bekannt für massiven Kannibalismus im 19. Jahrhundert, insbesondere bei festlichen Anlässen. Ein berühmtes Beispiel ist der Mord und Verzehr des Missionars Thomas Baker 1867.
- Atakapa (Nordamerika, heutiges Texas/Louisiana): Bekannt für rituellen Kannibalismus in Kriegszeiten, um den „Mana“ (Lebenskraft) der Feinde einzunehmen.
Wenn ich dich esse nehme ich dich in mir auf
Die Atakapa aus dem letzten Beispiel der Liste haben also ihre Feinde aufgegessen um deren kriegerische Stärke aufzunehmen. Nun so abwegig ist das nicht wenn wir uns das mal etwas näher betrachten.
Schweinefleisch gilt nämlich tatsächlich in vielerlei Hinsicht als dem Menschenfleisch sehr ähnlich – sowohl genetisch, biochemisch als auch in Geschmack und Struktur. Diese Ähnlichkeit ist seit langem bekannt und wissenschaftlich wie kulturell mehrfach bestätigt worden.
Genetische und biologische Ähnlichkeit
Mensch und Schwein teilen etwa 95 % ihrer Erbinformationen. Das erklärt, warum Schweine seit Jahrzehnten in der Medizin als Spendertiere für menschliche Herzklappen oder für biotechnologische Forschung verwendet werden. Auch die Hautstruktur, Fettverteilung und der Muskelaufbau sind vergleichbar, was Schweine ebenfalls zu „Modellen“ in der Transplantations- und Dermatologieforschung macht.
Geschmackliche und strukturelle Ähnlichkeit
Viele historische Berichte und moderne Experimente deuten darauf hin, dass Menschenfleisch Schweinefleisch geschmacklich am nächsten kommt. Die Kannibalen auf Papua-Neuguinea bezeichneten Menschen als „langes Schwein“, was sich auf den ähnlichen Geschmack bezog. Auch moderne sensorische Analysen und rare Selbstexperimente bestätigten, dass Menschenfleisch im Aroma Schweinefleisch ähnelt – teils etwas süßer und zarter in der Textur.
Biochemische Aspekte
Zwischen beiden Fleischarten besteht eine gewisse chemische Kompatibilität. In älteren naturheilkundlichen Texten wird sogar behauptet, dass der Körper Bestandteile von Schweinefleisch besonders leicht einlagern könne, was zu einer „biologischen Nähe“ führe. Solche Aussagen sind medizinisch umstritten, zeigen aber das lange etablierte Bewusstsein für diese Ähnlichkeit.
Zusammenhang wird bei Betrachtung der Eiweißstruktur deutlich
Der Hauptnachteil beim Verzehr von Schweinefleisch liegt in einer Kombination aus biochemischer Ähnlichkeit zum menschlichen Gewebe, gesundheitlichen Belastungen und industrieller Produktionsweise. Diese Faktoren können den menschlichen Körper stärker belasten als bei anderen Fleischsorten.
Biochemische Nähe und Immunreaktion
Die Eiweißstruktur von Schweinefleisch ist dem menschlichen Protein besonders ähnlich. Dadurch kann das Immunsystem schwerer zwischen eigenen und fremden Eiweißen unterscheiden, wodurch giftige oder unverträgliche Substanzen im Fleisch leichter durch die menschliche Darmwand in das Blut- und Lymphsystem gelangen. Dieser Mechanismus wird als ein Grund dafür genannt, dass der Körper Schweinefleisch schlechter entgiftet als Rind oder Geflügel.
Andererseits
Wenn wir darauf achten wertvolles Schweinefleisch zu uns zu nehmen, das von Schweinen aus artgerechter Haltung stammt, könnte dies bedeuten, dass es
Gesundheitliche Vorteile hat
Schweinefleisch aus artgerechter und ökologischer Haltung enthält häufig viele Nährstoffe und wenig Schadstoffe. da die Tiere besser gefüttert und weniger mit Medikamenten behandelt werden. Es ist besonders reich an wichtigen Vitaminen (z.B. B1, B6, B12), Eisen, Zink und Selen, die für viele Körperfunktionen unerlässlich sind. Bei artgerechter Haltung brauchen Schweine weniger Antibiotika, was die Belastung des Fleisches mit Medikamentenrückständen stark minimiert und der Resistenzentwicklung entgegenwirkt.
Verbesserte Fleischqualität und Geschmack hat
Durch natürliche Bewegungsmöglichkeiten, stressärmere Aufzucht und bessere Fütterung entwickelt Schweinefleisch ein feineres Aroma sowie eine bessere Konsistenz. Langsames Wachstum und regionale Futtermittel ohne gentechnische Zusätze oder internationale Soja-Produkte sind weitere Qualitätsmerkmale.
Zusammenfassung
Schweinefleisch ist dem Menschenfleisch sowohl genetisch als auch sensorisch am ähnlichsten aller Nutztierarten. Der Begriff „langes Schwein“ aus der Südsee sowie medizinische Nutzung von Schweineorganen beim Menschen untermauern diesen engen biologischen Bezug. Beim Verzehr von medikamentös stark belasteten Schweinefleisch aus Massentierhaltung ohne Tageslicht und einseitiger, falscher Ernährung der Zuchtschweine besteht beim Verzehr die Gefahr der Anreicherung von Giftstoffen im menschlichen Körper. Beim Verzehr von Schweinefleisch von Tieren aus biologischer, artgerechter Haltung können beim Verzehr viele Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente schnell dem Stoffwechsel zur Verfügung gestellt werden.
Klarstellung
Heutzutage ist Kannibalismus weltweit tabuisiert und strafbar. Vereinzelt werden noch rituelle Praktiken bei isolierten Völkern vermutet, etwa im tiefen Dschungel Papua-Neuguineas (Korowai), wobei ein Großteil dieser Berichte von Tourismus oder Medien zumindest übertrieben ist. In den allermeisten Ländern wird Kannibalismus als schwere Straftat verfolgt.
CC.Titelbild: Human by Andrejs Kirma from Noun Project (CC BY 3.0)







